Auszug aus dem Praxishandbuch Teil III (erscheint im März 2005): Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft

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Universitäten und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen zählen zu den wichtigsten Quellen für neues Wissen und geben Impulse für Innovationen. Die effektive und effiziente Kooperation mit diesen Institutionen wird zu einem entscheidenden Faktor für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen.Unter der Voraussetzung, dass sich die potentiellen Partner bereits kennen, hängt der Erfolg (oder Misserfolg) des Wissenstransfer unter anderem von folgenden Faktoren ab:
  • Medium des Transfers,
  • spezifische Eigenheiten der (hauptsächlich) transferierenden und (hauptsächlich) aufnehmenden Organisation sowie
  • der herrschenden Rahmenbedingungen z. B. Förderungen, Gesetzgebung, Wettbewerb und soziale Faktoren.
Zusätzliche potentielle Barrieren können aus einer ausschließlich systemorientierten Perspektive nicht identifiziert werden. Diese hängen im Wesentlichen mit dem auslösenden Moment für Wissenstransferaktivitäten, der Zielsetzung sowie einer klaren unmissverständlichen Regelung bezüglich der Prozessverantwortung zusammen.

Zur Stärkung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stehen primär zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Einerseits gilt es, die bestehenden Barrieren abzubauen und andererseits die Motivation der teilnehmenden Personen zu erhöhen. Das ist nicht nur Aufgabe der Akteure, sondern auch der Institutionen im Umfeld, wie Fördereinrichtungen. Die Analyse von Fallbeispielen erfolgreicher Wissenstransferprojekte offenbart bestimmte Merkmale, die sich wie ein roter Faden durch die einzelnen Projekte ziehen:
  • Verständnis für die Bedürfnisse und Wünsche des Partners (win-win Situation),
  • gegenseitige Sympathie auf persönlicher Ebene,
  • Berücksichtigung der jeweiligen Ressourcen (finanziell, personell) sowie
  • eine offene und klare Aussprache zu Themen wie Geheimhaltung, Intellectual Property Rights und Zuständigkeiten.
Zusammenarbeit mit dem Ziel, externes Wissen in die eigene Organisation zu integrieren, wird von vielen Faktoren beeinflusst, die nicht immer innerhalb der eigenen Einrichtung steuerbar sind. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es wichtig, den Prozess, der letztendlich zum Transfer führt, als Lernprozess zu verstehen und die notwendigen Meilensteine zur anschließenden Reflexion zu berücksichtigen. Hierzu gehören die Zielsetzung, das Ableiten von notwendigen Maßnahmen und die abschließende Kontrolle der Zielerreichung. Dies ermöglicht eine kontinuierliche Prozessverbesserung und effiziente Nutzung von externem Wissen in der eigenen Organisation, die gegenüber Mitbewerben große Wettbewerbsvorteile schaffen kann. Management Summary: Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, wenn bewusst koordiniert, verbessert die Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten. Die angeführten Punkte zeigen, wie das Management des Wissenstransferprozesses gestaltet werden kann.